Geschichte - Maria Laab

Bei der Wallfahrtskirche Maria Laab handelt es sich um ein sehr altes Gotteshaus, dessen Ursprung mehr als 500 Jahre zurückliegt.
Wallfahrtskirche Maria Laab

Legende über die Entstehung von Maria Laab

An der Stelle der Wallfahrtskirche stand einst ein dichter Laubwald. Als die Bauersleute einmal im Herbst Streu einsammelten und zusammenhäuften, fanden sie bei einem Laubhaufen ein Marienbild. Dieses trugen sie nach Hause. Aber am nächsten Morgen lag es wieder draußen im Laub. Dieses Wunder wiederholte sich drei Tage hintereinander. Nun erkannten die Leute die Weisung Gottes, dass sie an der Fundstelle ein Heiligtum errichten sollten. Man übergab das Bild vorläufig dem Pfarrer von Naarn, der sodann die Erbauung eines Kirchleins an der besagten Stelle veranlasste. Von einem einheimischen Grafen wurden die nötigen Geldmittel zur Verfügung gestellt. Nach Vollendung des Bauwerkes wurde das wundersame Marienbild hineingehängt und der Ort von nun an "Maria Laub" oder in der Mundart "Maria Laab" genannt.

Beim Betreten des freundlich hellen Kirchenschiffes fällt der Blick sogleich auf den Hochaltar. Auf ihm befindet sich die "Krönung Mariens", von einem unbekannten Meister aus der Nachfolgewerkstatt des Kefermarkter Altares. Diese schön geschnitzte, reich vergoldete Gruppe ist zweifellos das beste und wertvollste Kunstwerk der gesamten Pfarre. In der Mitte kniet Maria mit lose gefalteten Händen, aufgelösten Haaren, goldenem Stirnband, nieder- geschlagenen Augen und einem lieblichen Gesichtsausdruck, rings von der in größerem Maßstab gehaltenen göttlichen Dreifaltigkeit umgeben. Gott Vater mit der Weltkugel zur Linken, Jesus mit dem Kreuz zur Rechten setzen Maria die prunkvolle Krone aufs Haupt, darüber der Heilige Geist in Gestalt einer von Strahlen umgebenen Taube. Sehr schön ist der symmetrische Aufbau der Gruppe und der Faltenreichtum der Gewänder.

In der Gruft sind Regina Ursula Schickhmayr (geb. Kleinhans von Sonnenfeld - 1650 bis 1721) und ihr Gatte Wolfgang Schickhmayr (1645 bis 1702) begraben. Schickhmayr war 20 Jahre lang "Regent" in Steyregg und vorher Pfleger und Landgerichtsverwalter der Burg Enns sowie Pfleger der Herrschaft Ennsegg. Der wappengeschmückte Grabstein - siehe Bild darunter - des Ehepaares unterstreicht die Wichtigkeit der Person eines Oberpflegers (heute würde man vielleicht Zentralgüterdirektor sagen). Zwei Enkelsöhne der Schickhmayr´s waren später Äbte von Baumgartenberg bzw. Lambach.
Schickmayr-Inschrift

Maria Laab war früher ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Bis vor dem 1. Weltkrieg übernachteten hier die böhmischen Wallfahrer, die nach Mariazell unterwegs waren. Bis nach dem 2. Weltkrieg kamen auch jährlich von den benachbarten Pfarren an bestimmten Tagen Wallfahrer nach Laab.